Pflegenotruf – im Dienst für die Menschen

Was machen Sie, wenn ein Angehöriger von Ihnen nach einem Krankenhausaufenthalt unverzüglich häusliche Pflege benötigt? Womöglich noch am Wochenende? Oder nach einem Sturz nicht mehr alleine aufstehen kann? Wir fragen unsere examinierte Pflegefachkraft Marzena dazu:

 

Marzena: Wir haben eine Rufbereitschaft, mit der wir unseren Patienten bei pflegerischen Notsituationen zur Verfügung stehen. Rund um die Uhr, die ganze Woche über: 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche.

Was passiert nach einem Anruf?

Marzena: Unser Vorteil ist, daß unser Team mit dem Patienten meist vertraut ist und so seine Wohnsituation persönlich kennt. So können wir die aktuelle Lage rasch einschätzen.

Dabei leisten wir nicht nur telefonische Beratung – wenn es erforderlich ist, fahren wir sofort los und führen notwendige pflegerische Maßnahmen unverzüglich vor Ort durch. Und da unsere bewährten Fachkräfte hier in der Region wohnen, dauert die Anfahrt auch nicht lange. Wir leisten jedoch nur Pflege; für medizinische Leistungen ist immer ein Arzt zuständig.

Wann kann man die Rufbereitschaft wählen?

Marzena: Es ist gedacht für unsere Klienten, damit sie außerhalb der Geschäftszeiten einen Ansprechpartner finden. Das gilt aber nur für pflegerische Notsituationen.

Für medizinische Notfälle, wenn z.B. der Hausarzt nicht erreichbar ist, gibt es den ärztlichen Notdienst unter der Nummer 116 117, der dann weiterhilft.

Und wie ist das mit dem „Alarm-Hausnotruf“?

Marzena: Das ist ein Hausnotruf, meist als Armband, der auf Knopfdruck oder automatisch ausgelöst einen Alarm weitergibt an eine Zentrale, die dann je nach Situation weitere Maßnahmen veranlaßt. Dafür gibt es einen Extra-Vertrag bei einem gesonderten Anbieter.

Welche besonderen Einsätze hast Du schon erlebt?

Marzena: Da gab es eine Situation mit einem Pflegebett, daß richtig hoch gefahren war, gefühlt bis fast an die Decke. Da sich dabei jedoch der Stecker rausgezogen hatte, konnte der Insasse es nicht mehr runtersteuern und kam auch nicht mehr aus dem Bett. Zum Glück reicht er noch ans Telefon. So brauchten wir nur den Stecker wieder reinstecken, und alles kam in Ordnung.

Oft haben wir auch Beratung zur Pflege und deren Organisation: wenn zum Beispiel ein Patient am Wochenende aus dem Krankenhaus entlassen wird und die pflegerische Versorgung über das Wochenende bzw. gleich zu Wochenbeginn gewährleistet werden muß. Und natürlich kann man über die Rufbereitschaft auch Termine absagen, wenn etwas dazwischen gekommen ist. Das ist für unsere Planung sehr hilfreich.

Wie erfolgt die Abrechnung bzw. Finanzierung?

Marzena: Die telefonische Beratung ist eine Leistung, die wir unentgeltlich erbringen und die teilweise durch die Spenden finanziert wird. Einsatzfahrten werden allerdings in Rechnung gestellt, die je nach persönlicher Situation u.U. auch bei der Kasse dann zur Erstattung eingereicht werden kann.

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